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Die Werke von Berta von Brukenthal, der österreichischen Komponistin, Leokadia Aleksandrowna Kasperowa, der russischen Pianistin und Lehrerin Strawinskys, aber auch jene von Marie Wieck, Clara Schumanns kleiner Schwester und ihrer französischen Zeitgenossin Mel Bonis sind heute fast vergessen. Zu Unrecht, meinen Irina Smirnova (Violoncello) und Tatiana Kozlova (Klavier und Moderation) und enthüllen auf dieser femininen Odyssee unbekannte musikalische Meisterwerke von großer Schönheit.
Irina Smirnova (Violoncello) wurde 1975 in Wladimir (Russland) geboren und erhielt ihren ersten Musikunterricht in ihrer Heimatstadt, an der S.I.Taneev Musikschule & College,
wo sie ihr Studium absolvierte und beide Diplome mit Auszeichnung erhielt. Dann setzte sie Studium an der renommierten Moskauer P. I. Tschajkovsky-Konservatorium Kyrill Rodin (1. Preisträger des
Tschajkovsky Wettbewerbs) Prof. Alexander Galkovsky ("Schostakowitsch-Quartett") fort. An der Hochschule für Musik und Tanz in Köln studierte sie 2002 bis 2005 Kammermusik bei Günter Pichler,
Gerhard Schulz, Thomas Kakuska, Valentin Erben ("Alban Berg Quartett") und Harald Schoneweg ("Cherubini- Quartett"). Zahlreiche Meisterkurse vervollständigten ihre Ausbildung, u.a. bei Mstislav
Rostropowitsch.
Tatiana Kozlova (Klavier) ist mehrfache Preisträgerin von Klavierwettbewerben (London, St. Petersburg u. a.) und hat zwei Konzertexamina mit Auszeichnung abgeschlossen (Staatl. Rimsky-Korsakov-Konservatorium St. Petersburg, Musikhochschule Köln). Musikalische Zusammenarbeit mit dem Orchester der Nationen unter Justus Franz und mit dem Staatlichen Sinfonieorchester St. Petersburg unter Vassily Petrenko. Zahlreiche Recitals in bedeutenden Konzertsälen in Russland, Deutschland, Italien, Spanien, Großbritannien, Österreich, Bulgarien und in der Schweiz. Teilnahme an internationalen und nationalen Festivals („14. Kampener Literatur-Musiksommer“, “Dmitri-Schostakowitsch–Festival“, “Festival der Nationen“, “10. Lerbacher Musiktage“ u. a.). Ihre Aufnahmen werden im Rundfunk gerne gespielt.
Bertha von Brukenthal (1846 - 1908)
Romanze in F-Dur, op. 9
Leokadia Aleksandrowna Kasperowa (1872 - 1940)
Sonate für Klavier und Cello in e-Moll, op. 1 no. 2
(Allegro appassionato - Andante - Scherzo - Finale: Allegro maestoso)
Marie Wieck (1832 - 1916)
Fantasie über skandinavische Volkslieder für Cello und Kavier
Mélanie Hélène Bonis (1858 - 1937)
Sonate für Cello und Klavier in F-Dur, op. 67
(I. Moderato quasi Andante-Allegretto II. Très lent III. Finale: Moderato
molto - Allegro con fuoco)
Christine Busch (Barockvioline) studierte Violine in Freiburg, Wien und Winterthur und wirkte schon in dieser Zeit beim Concentus Musikus Wien, beim Chamber Orchestra of Europe und beim Freiburger Barockorchester mit. Seitdem war sie als Solistin und Kammermusikerin sowohl mit der modernen als auch mit der Barock-Geige gleichermaßen erfolgreich in Konzerten weltweit zu hören. Als Konzertmeisterin arbeitet sie regelmäßig mit Philippe Herbewege und dem Collegium Vocale Gent und in Stuttgart mit Kay Johannes zusammen. Zahlreiche CD-Aufnahmen komplettieren ihr künstlerisches Schaffen. Von 1997 bis 2000 unterrichtete Christine Busch als Professorin an der Hochschule der Künste Berlin und seit dem Jahr 2000 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.
Maria Loos (Blockflöten) ist eine international gefragte Interpretin Alter und Neuer Musik. Sie studierte Blockflöte am Mozarteum sowie Musik- und Tanzpädagogik am Orff-Institut Salzburg. Ein zweijähriges Stipendium führte sie nach Leipzig, wo sie bei Prof. Robert Ehrlich ihr Studium fortsetzte. Ihre Konzertreifeprüfung erwarb sie „mit Auszeichnung“. Zahlreiche Meisterkurse ergänzen ihre Ausbildung. Als Solistin konzertiert sie mit verschiedenen Orchestern. Ihre Konzertverpflichtungen führten sie zu Festivals wie den Salzburger Festspielen, Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, Alte Oper Frankfurt, Tage Alter Musik Osnabrück, Alte Musik Wien, Händel-Festspiele uvm. Maria Loos profilierte sich in unterschiedlichsten Barockensembles und arbeitet eng zusammen mit Komponisten Neuer Musik, wie z. B. Drake Mabry, Anna Rubin, José Carli, von denen sie Werke zur Uraufführung brachte. Sie wirkte bei CD- und Rundfunkaufnahmen mit und ist Dozentin internationaler Kurse sowie Jurorin des Wettbewerbs „Prima la Musica“. Seit 2006 ist sie regelmäßig zu Konzerten und Meisterkursen nach Südamerika und Florida/USA eingeladen. 2008 war sie „Artist in Residence“ des IUP-Festivals in Pittsburgh. Mit ihrer CD Piazzolla/Vivaldi hat sie 2010 den Pasticcio-Preis erhalten.
Veronika Braß (Cembalo) schloss nach ihrem Klavierstudium an der Hochschule der Künste in Berlin die Meisterklasse am Nicoló-Paganini-Conservatorio in Genua mit Auszeichnung ab. Nach intensiver Beschäftigung mit historischer Aufführungspraxis und dem Cembalospiel wurde sie Preisträgerin beim Hochschulwettbewerb im Fach „Ensemble Alte Musik“ und wurde mehrfach bei den Bach-Tagen in Berlin ausgezeichnet. Zu ihren Lehrern zählen Prof. Mitzy Meyerson, Prof. Christine Schornsheim, und Jesper Christensen von der Schola Cantorum in Basel. Engagements bei internationalen Wettbewerben und Festivals folgten, u.a. in Innsbruck, Leipzig und Halle, sowie Gastspiele bei der Akademie für Alte Musik und der Kammerakademie Potsdam. Seit über einem Jahrzehnt ist sie mit dem Hamburger Barockorchester Elbipolis verbunden und begleitet es zu vielen Auslands-tourneen. Sie spielt seit 2012 im von ihr mitgegründeten Salzburger Barockorchester und übernahm 2017 die führende Rolle. Sie wirkte bei zahlreichen CD-Produktionen mit. Seit 2002 ist sie Dozentin für Musiktheorie an der Hochschule für Musik in München und hat ebenfalls dort seit 2005 eine Stelle als Cembalo-Korrepetitorin. Eine Herzensangelegenheit ist ihr die Musik der Komponistinnen und ihre Zugehörigkeit (seit 10 Jahren) zum Ensemble Spirit of Musicke.
Gabriele Ruhland (Viola da Gamba, Barockcello) studierte Cello bei Prof. Fritz Kiskalt an der Musikhochschule München sowie Kammermusik am Mozarteum Salzburg. Meisterkurse bei Peter Wöpke, William Pleeth, Julius Berger und dem La Salle Quartett führten weiter zum Meisterklassenstudium in den USA (Cincinnati/Ohio). Dort begann ihre intensive Auseinandersetzung mit der Alten Musik und sie schloss ein Gambenstudium und Kurse bei Judith Davidoff (New York Viol Consort) und bei José Vasquez in Wien an. Seither konzertiert sie mit zahlreichen Ensembles der Alten Musik und wirkte bei CD- und Rundfunkaufnahmen mit. Sie war Preisträgerin der internationalen Wettbewerbe in Trappani/ Italien und Osaka/Japan. Als Leiterin des Festivals „AmaDea – Die Komponistinnen des Barock“ erregte sie 2003 internationales Aufsehen, und eine beträchtliche Auswahl an Noten von Barockkomponistinnen und entsprechende Literatur finden sich in ihrer eigenen Bibliothek. 2013 wurde sie zur Präsidentin des Vereins BarockPur! gewählt, in dem sie seit der Gründung 2008 an der musikalischen Vielfalt im Bereich Alte Musik in Salzburg mitwirkt. Ihre große Liebe gilt der Kommunikation in der Musik, die sie in der eigenen Ensemblearbeit wie auch in der Arbeit als Coach mit anderen Ensembles mit Herz und Verstand verwirklicht.
Isabella Leonarda (1620 - 1704)
Sonata VII in a-moll aus op. 16 für Flauto dolce,
Violine, Violone und Basso continuo
Mrs.Philarmonica
Sonata Quinta in c-moll aus den Divertimenti da camera
(Andante e con spirito - Largo - Allegro)
Sonata Terza in Es-Dur aus den Divertimenti da camera
(Largo - Tempoi giusto - Vivace)
E. Jacquet de la Guerre (1665 - 1729)
Sonata in d-moll für Violine und Basso continuo
(Adagio - Presto - Adagio, Presto, Adagio - Presto - Aria - Presto
Isabella Leonarda (1620 - 1704)
Sonata II in e-moll aus op. 16 für Flauto dolce,
Violine, Violone und Basso continuo
Anna Bon di Venezia (1738 - 1767)
Sonate II in F-Dur für Sopranflöte und Basso continuo
(Largo - Allegro - Allegro)
Sonate III in F-Dur für Cembalo solo
(Allegretto - Adagio - Minuetto, Trio, Minuetto)
Mrs. Philarmonica
Sonata Quarta in e-moll aus den Divertimenti da camera
(Largo - Andante - Con spirito - Vivace)
Sonata Sesta in G-Dur aus den Divertimenti da camera
(Largo e staccato - Con spirito ma non presto - Lento - Vivace)
Das 1983 gegründete Dauprat-Hornquartett, benannt nach dem bedeutenden französischen Hornvirtuosen und Komponisten Louis-François Dauprat (1781-1868), besteht aus Mitgliedern des SWR Symphonieorchesters Stuttgart und des Berner Symphonieorchesters.
Das Quartett hat es sich zum Ziel gesetzt, die interessantesten Kompositionen für vier Hörner aus allen Stilbereichen in sorgfältig erarbeiteten Interpretationen aufzuführen. Besonderes Gewicht
legt das Ensemble auf die Einstudierung unbekannter, oft in Bibliotheken und Privatsammlungen entdeckter Werke der klassisch-romantischen Epoche wie auch auf die gezielte Auseinandersetzung mit
der zeitgenössischen Musik.
Einen besonderen Akzent setzte 1984 die moderne Erstaufführung des 1817 komponierten Konzerts für vier Hörner und Orchester des Berliner Beethoven-Zeitgenossen Georg Abraham Schneider, des
bedeutendsten Werks für diese Besetzung vor Schumanns Konzertstück op.86.
Im Laufe der letzten Jahre hat das Dauprat-Hornquartett in verschiedenen Ländern Rundfunkproduktionen gemacht; im Konzert war es unter anderem in Berlin, Stuttgart, Köln, Wien, Prag, Paris,
Strassburg, Zürich, Basel, Venedig, Neapel und Amsterdam zu hören, ausserdem am Rheingau Musik Festival, am Festival de l’Ile de France (Frankreich), an den Festspielen „Europäische Wochen“ in
Passau, an den Zwickauer Robert-Schumann-Musiktagen, an den 9. Weimarer Frühjahrstagen für zeitgenössische Musik, an den „Gustav Mahler Musikwochen“ in Toblach (Südtirol) und in der Konzertreihe
„Komponistinnen und ihr Werk“ in Kassel.
2005 erschien bei dem Label „Musiques suisses“ eine CD des Dauprat-Hornquartetts mit Werken von Templeton Strong, Erik Székely, Ernst Widmer, Daniel Lienhard, Klaus Cornell, Andreas Pflüger und
Roland Moser (MGB CD 6226, Schweizer Hornquartette Vol. I). Zusammen mit dem mehrfach preisgekrönten Chor «Männerstimmen Basel» nahm das Quartett Werke von Carl Maria von Weber, Franz Schubert
und Carl Goldmark auf (CD Männerstimmen Basel, 2015). 2016 erschien bei WERGO eine CD mit Werken von Violeta Dinescu, zu der das Quartett «Die Glocke im Meer» für Flöte und vier Hörner
beisteuerte (WER 7324 2).
Elma Miller (1954)
„Things are n o t what they appear“ (1982/2008) für vier Hörner
Ruth Gipps (1921-1999)
A Taradiddle (1959) für zwei Hörner op. 54
Vally Weigl (1894-1982)
Old Time Divertimento (1977) für drei Hörner (Vivace)
Iris Szeghy (1956)
Variationen über ein deutsches Volkslied (1996/2006) für drei Hörner
Nancy Van de Vate (1930)
Drei Bagatellen (2006) für vier Hörner (Con moto – Allegretto – Andante)
Louise Hoffmann-Kern (1841-1929)
Notturno und Jagdstück für vier Hörner (2. Hälfte 19. Jh.)
Violeta Dinescu (*1953)
Abendandacht (1985) für Horn solo bzw. mehrere Hörner (Placido e melancolico)
Ivana Loudová (1941-2017)
Suite (1958) für drei Hörner
(Allegretto; Andante – Allegro vivo –Moderato –Allegro, poco maestoso)
Yvonne Desportes (1907-1993)
2 Sérénades (1948) für vier Hörner
Serenata in minore (Allegretto)
Serenata in maggiore (Allegro ma non troppo)