Annelie Gahl (Violine), Aleksandra Zamojska (Mezzosopran), Janna Polyzoides (Klavier), Antonia Haslinger (Gitarre) u. Nino Atanaskovic (Gitarre) interpretieren Musik der japanischen Komponistin Kodha Nobu (1874−1946), ihres Lehrers Robert Fuchs (1847−1927), der südkoreanischen Komponistin Youghi Paegh-Paan (*1945), ihres Schülers Klaus Lang (*1971) und dessen Schülerin Yukiko Watanabe und von Elisabeth Harnik (*1970).
„Circle of Understanding“ heißt das Solo-Stück von Elisabeth Harnik, das diesem Konzert den Titel gegeben hat, und das Annelie Gahl auf der Violine zu Gehör bringen wird. Ein „Circle of Understanding“ tut sich auf, wenn Musik der japanischen Komponistin Kodha Nobu (1870−1946) auf die Musik ihres Wiener Kompositionslehrers Robert Fuchs (1847−1927), eines Bruckner-Schülers trifft. Im zweiten Teil öffnet sich der Kreis mit der südkoreanischen Komponistin Younghi Paegh-Paan (*1945) und ihrem Schüler Klaus Lang (*1971) und seiner japanischen Schülerin Yukiko Watanabe.
Asien, Amerika, Europa: Ein Netz von Beziehungen überzieht in diesem Konzert die Kontinente. Als die japanische Violinistin, Pianistin und Komponistin Kodha Nobu 1889 Japan verließ, um zunächst ein Jahr an der New England School of Music in Boston bei Emil Mahr (einem Schüler von Joseph Joachim) Violine zu studieren, war sie mit ihrer Schwester die erste von zwei Japanerinnen, die die westliche Kunstmusik im Westen lernen sollten. Nach ihrem Aufenthalt in Boston, setzte sie ihre Studien am Wiener Konservatorium bei Joseph Hellmesberger fort. Harmonielehre und Komposition studierte sie bei Robert Fuchs, Klavier bei Frederike Singer und Anton Door. Nach ihrer Rückkehr nach Japan wurde sie Professorin für Violine, Klavier, Komposition und Gesang am Konservatorium in Tokio. Sie war die erste Japanerin, die Violinsonaten komponierte.
Younghi Pagh-Paan ist eine Komponistin, die ursprünglich aus Südkorea stammt und in Deutschland lebt und unterrichtet, unter anderem Klaus Lang, der jetzt an der Kunstuniversität Graz die Professur für Komposition innehat und in dieser Eigenschaft Yukiko Watanabe unterrichtet.
Elisabeth Harnik, die österreichische Komponistin, Sängerin und Improvisatorin, die 2019 persönlich in den FRAUENSTIMMEN zu Gast war, hat dem Konzert mit ihrem Stück „Circle of Understanding“ für Violine Solo seinen Namen gegeben.
Annelie Gahl (Violine) studierte bei Paul Roczek, Harald Herzl und Ernst Kovacic an der Universität Mozarteum, sowie an der Wiener Musikhochschule, weiters postgraduate bei Herman Krebbers in Amsterdam und Shmuel Ashkenasi an der Northern Illinois University. Künstlerisch prägend wurden für sie zudem ihre Zusammenarbeit mit Sandor Vegh und Nikolaus Harnoncourt, in deren Orchester Camerata Salzburg und Concentus musicus Annelie Gahl seit vielen Jahren zum Stammspielerkreis zählt. Neben ihrer Liebe zu Originalklanginstrumenten massgeblich für ihre vielseitige und lebendige Tätigkeit ist die Hinwendung zur Neuen Musik. Dies sowohl als regelmässiger Gast im Klangforum Wien, als auch als Solistin. Ihre kreativen Soloprogramme, vielfach in Zusammenhang mit Literatur, Tanz und bildender Kunst brachten sie auf Festivals, wie Wien Modern, Salzburger Festspiele, Salzburg Biennale, Osterfestival Hall, Styriarte, Ulrichsberger Kaleidophon, Festival Imago Dei, in die Philharmonie Luxemburg, uva. 2009 wurde sie von den Salzburger Festspielen als Solistin und Konzertmeisterin des Originalklangorchesters Capella Triumphans beauftragt. Internationale Anerkennung erlangte sie durch ihre Solo Einspielungen, erschienen bei Extraplatte, collegno und Kairos, auf denen sie Alte und Neue Musik verknüpft. So wurde ihre Cd „Melodies and Harmonies“ nicht nur mit dem Pasticcio Preis des ORF ausgezeichnet, das deutsche Rondo Magazin bezeichnete sie als die „wohl schönste Cage Einspielung seit vielen Jahren“.
Annelie Gahl ist Trägerin des Anton Bruckner Preises, sowie des Paula Boleszny Preises. Als Solistin interpretierte sie mit der Camerata Salzburg, der Salzburger Kammerphilharmonie, der Capella Triumphans,sowie der Sinfonietta Danubia Werke von Ludvig van Beethoven, Antonio Vivaldi und Steve Reich. Als Kammermusikerin musizierte sie unter anderem mit Benjamin Schmid, Ivry Gitlis, Lukas und Veronika Hagen, dem Hyperion Ensemble, sowie Mitgliedern des Klangforum Wien und der Camerata Salzburg. Seit ihrer Habilitierung im Jahr 2018 leitet sie eine Konzertfachklasse an der Universität Mozarteum. Meisterkurse und Ensemblecoaching in Österreich, Deutschland, Moskau und China ergänzen diese Tätigkeit.
Aleksandra Zamojska (Mezzosopran) wurde geboren in Kielce/Polen – musikalische Ausbildung an der Staatlichen Oberschule für Musik in Kielce, ab 1992 Gesangsstudium an der Musikakademie Krakau, ab 1998 am Salzburger Mozarteum bei Lilian Sukis und Breda Zakotnik – Engagements u.a. am Théâtre des Champs-Élysées in Paris, den Opernhäusern von Montpellier und Perpignan sowie bei der Ruhrtriennale, u.a. als Königin der Nacht und als Pamina (unter der musikalischen Leitung von Marc Minkowski) – Debüt an der Pariser Bastille-Oper als Xenia (Boris Godunow) und Ninette (Die Liebe zu den drei Orangen), am Palais Garnier als Amor in Glucks Orfeo sowie Zerlina (Don Giovanni – 2004 Debüt bei den Salzburger Festspielen im Rosenkavalier, 2006 als Bastienne (Bastien und Bastienne) von Mozart. 2006/2007 wieder Einladung an die Pariser Bastille-Oper (Die Liebe zu den drei Orangen und Don Giovanni) – 2007 Gastengagement als Aspasia am Theater Aachen in der dortigen Neuinszenierung von Mitridate innerhalb des Zyklus’ Mozarts Herrscherdramen (Koproduktion mit dem Theater Freiburg). Konzerte u.a. mit Marc Minkowski (Beethovens Christus am Ölberg), mit Kent Nagano und dem Deutschen Symphonieorchester Berlin (Schönbergs Jakobsleiter, 2007 mit dem Berliner Symphonie Orchester unter der Leitung von Lothar Zagrosek mit Liedern von Szymanowski – 2008/9 Gastengagement am Theater Freiburg als Giunia (Lucio Silla) – 2009 an der Seite von John Malkovich Sängerin im Musical The Infernal Comedy von Michael Sturminger im Ronacher in Wien – 2010 Solistin in Semele Walk (Musiktheater von Ludger Engels mit Couture von Vivienne Westwood und Musik von Georg Friedrich Händel) bei den Kunstfestspielen Herrenhausen in Hannover – ab der Spielzeit 2011/12 festes Ensemblemitglied am Theater Freiburg mit den Rollen Pamina (Die Zauberflöte), Gilda (Rigoletto) und Almirena (Rinaldo).
Janna Polyzoides (Klavier) wurde in Graz geboren und lebt in Wien. Sie studierte an der Musikuniversität ihrer Heimatstadt Graz bei Sebastian Benda; weitere einflussreiche Lehrer waren Rudolf Kehrer, Alexander Jenner, Eliane Richepin und György Kurtág. Ihre Karriere als Pianistin führte sie zu Festivals wie Wien modern, dem Menuhin-Festival Gstaad, der "styriarte" Graz und den Wiener Festwochen. Sie wurde in Konzerthäuser wie die Kölner Philharmonie, Wigmore Hall London, Hamburger Musikhalle, Athens Music Hall, Warschauer Philharmonie, das Wiener Konzerthaus, den Wiener Musikverein und das Mozarteum Salzburg (mit der Deutschen Kammerakademie Neuss am Rhein) eingeladen.Sie ist Mitglied des Arcus Ensembles Wien, der Camerata Polyzoides, des Duo Polyzoides mit ihrem Bruder, dem Geiger Demetrius Polyzoides. Eine langjährige musikalische Partnerschaft (1998-2009) verband sie mit dem Cellisten Martin Hornstein.
Im Laufe der Jahre konzertierte sie mit Daniel Sepec, Rainer Honeck, Erich Höbarth, Ernst Kovacic, Christian Altenburger, François Benda, Gerald Pachinger, Matthias Schorn, Christophe Coin, Franz Bartolomey, Mitgliedern des Artis Quartetts, Aron Quartetts, Klangforum Wien, Gürzenich Quartetts und Kölner Streichsextetts u.v.a. Die solistische und kammermusikalische Diskographie von Janna Polyzoides enthält mittlerweile 35 zum Teil preisgekrönte CDs. www.jannapolyzoides.com
Die Konzertgitarristin Antonia Haslinger studiert an der Universität Mozarteum Salzburg in der Klasse von Prof. Eliot Fisk (Ass. Kostas Tosidis, Cecilio Perera). Sie ist Preisträgerin zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe, konzertierte u.a. schon im Wiener Konzerthaus, der Salzburger Residenz und auf Schloss Höch im Rahmen der Sommerakademie des Mozarteums. Antonia ist nicht nur Solistin, sondern auch erfahrene Kammermusikerin (im Ensemble mit Gesang, Violine, Viola, Streichquartett, Klavier und mehreren Gitarren). Im Rahmen zahlreicher Meisterkurse in verschiedensten Ländern hatte sie die Möglichkeit mit bedeutsamen MusikerInnen wie Alvaro Pierri, Roland Dyens, Pepe Romero, Dušan Bogdanović, Tilman Hoppstock, Štěpán Rak, Paolo Pegoraro, Badi Assad, Scott Tennant, Bill Kanengiser, Andrew York, Thomas Offermann, Ricardo Gallen, Marco Tamayo, Gabriel Bianco, Raffael Aguirre, Adriano del Sal, Kyuhee Park, Susana Prieto, Jens Wagner, Thomas Müller-Pering, Petr Saidl, Marko Topchii, Simone Fontanelli, Ana Vidovic, Anders Miolin, Johannes Tonio Kreusch, Marek Zieliński, Senio Diaz, Pavel Steidl und vielen anderen zu arbeiten.
Neben Konzertfach und Instrumentalpädagogik Gitarre, absolvierte sie auch ein Bachelorstudium der Politikwissenschaften an der Paris-Lodron Universität Salzburg. Seit 2016 ist Antonia auch Stipendiatin von Live Music Now.
Nino Atanaskovic begann seine musikalische Ausbildung im Alter von zwölf Jahren in seiner Heimatstadt Labin und setzte seine Ausbildung in Pula an der Ivan Matetić Ronjgov Musikschule in der Klasse von Professor Domagoj Miskovic fort. Im Jahr 2014 wurde er zum Bachelorstudium an der Universität Mozarteum in Salzburg zugelassen wo er seitdem in der Klasse von Prof. Eliot Fisk (Ass. Kostas Tosidis, Cecilio Perera) studiert. Während seiner Ausbildung hatte er Gelegenheit, bei verschiedenen Seminaren und Meisterkursen mit bedeutenden Professoren zusammenzuarbeiten (Pepe Romero, Carlo Marchione, Marco Tamayo, Vittorio Ghielmi, Wenzel Fuchs, Laura Young Petrit Ceku, Goran Krivokapić, Ana Vidović). Im Jahr 2017 verbrachte er als Erasmus+ Student in der Klasse von Professor Javier Somoza ein Semester in am Real Conservatorio Superior de Musica de Madrid, Spanien. Ein Jahr darauf beendete er sein Bachelorstudium und veröffentlichte seine Transkription des Solocello-Werkes von Jean Sibelius „Thema und Variationen in d-Moll“, herausgegeben vom finnischen Verlag „Fennica Gehrmann Oy“.
Zurzeit befindet sich Nino im Masterstudiengang an der Universität Mozarteum und ist seit 2019 auch Stipendiat von Live Music Now.
Die musikalische Karriere der Schweizer Pianistin und Komponistin mit bulgarischen Wurzeln, Galina Vracheva, begann im Alter von fünf Jahren: Da gewann sie einen nationalen Wettbewerb als Akkordeonvirtuosin. Als Klavierschülerin wurde sie dank ihres großen Talents mit 14 im Jugendinternat des Tschaikowsky-Konservatoriums in Moskau aufgenommen und dort während fünf Jahren ausgebildet. Mit Diplomen in Klavier und Komposition schloss sie ihre Studien am Konservatorium von Sofia ab und bildete sich an der Hochschule für Musik in München weiter.
Galina Vracheva war Preisträgerin an internationalen Wettbewerben wie Senigallia 1978 und Maria Canals 1984, erhielt eine Gastprofessur für Konzertimprovisation am Tschaikowsky-Institut in Kiew sowie Lehraufträge an deutschen Hochschulen , u.a. in München und in Mannheim, sowie ab 2013 am Conservatorio della Svizzera ltaliana in Lugano und ab 2019 am Mozarteum in Salzburg. Ab 2000 unterrichtete sie Meisterklassen am Conservatorium van Amsterdam und am Haus Marteau bei Bayreuth. Sie hat diverse CDs aufgenommen , u.a. die bei der Deutschen Grammophon erschienene «Kunst der Paraphrase», und ist regelmässig bei SRF2 Kultur, BR Klassik und Oe1 am Radio zu hören.
Galina Vracheva hat in ihrer Heimatstadt Plovdiv in Bulgarien (der Kulturhauptstadt Europas 2019) ein Jugendorchester, die «Frank Martin Players», sowie das Internationale Musikfestival «Trimontiada» gegründet. Die Pianistin lebt in Zürich und tritt weltweit in Konzerthäusern und an Festivals auf, spielt zusammen mit renommierten Orchestern und Dirigenten Klavierkonzerte von Bach bis Rachmaninow mit ad hoc komponierten Kadenzen und improvisiert im Rahmen ihrer Solo-Rezitale nicht nur regelmässig über vom Publikum gewünschte Themen, sondern spielt auch eigene Werke. Sie hat eine Kammeroper «The Gift of the Magi» und eine Oper über das Leben des Zürcher Dichters Gottfried Keller komponiert.
Ihre CD Don't forget Beethoven ist 2019 erschienen.
Ludwig van Beethoven, der heurige Jahresregent, war als Hauptziel des Geniekultes für viele Komponistinnen Inspiration und unüberwindbares Hindernis gleichermaßen. Galina Vracheva ist eine der wenigen Pianistinnen, die heute die alte Kunst der klassischen Improvisation meistert, wie sie Beethoven, Mozart, Wölfel, aber auch Pianistinnen wie Clara Schumann oder Luise-Adolpha LeBeau selbstverständlich beherrschten. Ausgangspunkt ihrer Phantasien sind Werke von Ludwig van Beethoven und seiner Zeitgenossinnen und Nachfahrinnen Maria Theresia Paradis, Clara Schumann, Fanny Hensel u. a. sein. Irene Suchy führt durch das Programm.
Irene Suchy (Moderation), gebürtige Wienerin, Dr. phil. Mag. artium, hat Studien der Musikwissenschaft und Germanistik, der Musikpädagogik und Instrumentalmusikpädagogik in Wien und Tokyo absolviert. Sie ist Musikredakteurin bei Ö1, Lehrbeauftragte an der Universität Wien und an der KUG Graz, Ausstellungsmacherin, Moderatorin, Dramaturgin und Literatin.
Sie hat Publikationen zur neueren Musikgeschichte – über Paul Wittgenstein (2006), Otto M. Zykan (2008) und Friedrich Gulda (2010), zur Geschichte der abendländischen Musik in Japan, zu NS-Verfolgten und zur NS-Musikexilgeschichte, zu feministischer Musikologie sowie zur Zeitgeschichte – Strasshof an der Nordbahn (2012) – in den letzten Jahren herausgebracht. 2013 erschien in der Edition Ausblick “Henzes Utopie. Jugend. Musik. Fest. Deutschlandsberg 1984 – 2003”, in der Bibliothek der Provinz „Litanei gottloser Gebete“. Irene Suchy wurde 2010 mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet, 2011 mit Bank Austria Kunstpreis Kulturjournalismus, 2013 mit dem Karl Renner Preis.
Klaudia Tandl (Mezzosopran) und Gisela Jöbstl (Klavier) interpretieren Lieder von Rebekka Clarke (1886−1979), Margareta Ferek-Petric, Alma Mahler (1879−1964), Betsy Jolas (*1926), Manuela Kerer (*1980) u. a.
Die Mezzosopranistin Klaudia Tandl und die Pianistin Gisela Jöbstl spannen in ihrem Programm einen Bogen von Komponistinnen des 20. Jahrhunderts wie Rebecca Clarke bis hin zu Margareta Ferek-Petric und anderen Zeitgenossinnen.
Dass in ihrem Programm ausschließlich Komponistinnen vertreten sind, ist ein bewusster Entschluss. Sind doch auch heute noch ihre Werke auf den Programmzetteln der Konzerthäuser viel seltener vertreten. Kunst braucht einen langen Atem. Er habe den langen Atem, der seinen Feinden fehle, sagte Schönberg. Der lange Atem ist immer noch angesagt, insbesondere wenn es um das Erreichen von gleichwertiger Wahrnehmung männlicher und weiblicher Leistungen für die Gesellschaft geht.
Das Liedduo stellt in diesem Programm ganz verschiedene künstlerische Standpunkte vor – jenen von Alma Mahler etwa, der der große Gustav das Komponieren tatsächlich untersagte. Diese Erlebnisse verarbeitet Manuela Kerer in ihrem Werk »Alma Phantasien«. Es ist eine ausdrucksvolle, stark gestikulierende Interpretation Alma Mahler'scher Texte. Eine »Wilde Komponiererei«, wie man sie Manuela Kerer gerne abnimmt. Weniger bekannt erscheint hierzulande das Oeuvre der französischen Komponistin Betsy Jolas, deren Zyklus »Plupart du temps« bereits 1949 entstand. Die zu diesem Zeitpunkt 22-Jährige taucht in dieser Komposition in die surrealistisch und lautmalerische Welt - prägend für diese Zeit - ein. “…Forty years later, upon re-reading the same poem „En face“, and reconsidering the music that I had provided for it long since, I brought to mind that remark so true made by Schoenberg: „when I was young, I had set poems to music that I did not understand. But my music – it understood them… “
Die außergewöhnlichen Lieder all der Komponistinnen, die an diesem Abend zu Gehör gebracht werden, sind unglaublich kraftvoll und werden leider viel zu selten aufgeführt.
Die österreichische Mezzosopranistin Klaudia Tandl schloss 2016 ihr Masterstudium für Gesang sowie 2019 das Masterstudium für Konzertgesang jeweils mit Auszeichnung an der Kunstuniversität für Musik und Darstellende Kunst in Graz ab. Als Absolventin erhielt Klaudia 2019 einen Würdigungspreis der Kunstuniversität Graz für besondere Leistungen.
Die Sängerin widmet sich mit großer Leidenschaft dem Lied. Gemeinsam mit ihrer Duopartnerin Gisela Jöbstl gewann sie beim Internationalen Wettbewerb für Liedkunst in Stuttgart 2018 sowie beim III. Internationalen Schubert-Wettbewerb jeweils einen 3. Preis.
Wichtige Impulse erhielt sie in zahlreichen Meisterklassen, darunter als Stipendiatin beim Franz Schubert Institut in Baden bei Wien, oder dem Oxford Liederfestival, bei namhaften Künstler*innen wie Elly Ameling, Robert Holl, Ann Murray, Angelika Luz, Birgid Steinberger, Brigitte Fassbänder, Christa Ludwig, Olaf Bär, Andreas Schmidt, Wolfram Rieger, Helmut Deutsch, Julius Drake und Roger Vignoles.
Die Zusammenarbeit mit namhaften Ensembles wie dem ensemble plus aus Vorarlberg, oder den Kontrapunkten aus Wien, markieren eine weiteren Schwerpunkt im Schaffen der Sängerin: Zeitgenössische Musik. Im April 2019 hatte Klaudia Tandl ihr Debut im Musikverein Wien mit dem Ensemble Kontrapunkte unter der Leitung von Peter Keuschnig. Eine weitere Zusammenarbeit mit der Mezzosopranistin findet im Februar der kommenden Saison 20/21 statt.
Lieder Recitals führen die junge Mezzosopranistin durch ganz Europa. So war Klaudia Tandl am 29. Jänner 2020 bei der Schubertiada in Barcelona gemeinsam mit dem Pianisten und Liedbegleiter Eric Schneider zu hören.
Im Jänner 2018 erschien eine CD der Zeit-Ton-Edition des ORF mit einem Portrait des Komponisten Christoph Renhart. Dieser, am Klavier, präsentiert in dieser Ausgabe gemeinsam mit der Mezzosopranistin den preisgekrönten Liederzyklus „Farben des Mohns“.
Die Pianistin Gisela Jöbstl wurde 1987 in Kärnten geboren, wo sie ihre musikalische Ausbildung im Alter von fünf Jahren begann. Während sie am Konservatorium, Klagenfurt Unterricht am Klavier und an der Violine erhielt, war sie mehrfache Preisträgerin bei nationalen Wettbewerben und hatte außerdem die Möglichkeit mit dem Kärntner Symphonie Orchester solistisch aufzutreten.
Gisela Jöbstl studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Prof. Adrian Cox Klavier. Weiters schloss sie das Masterstudium Klaviervokalbegleitung bei Julius Drake an der Universität für Musik und darstellenden Kunst, Graz mit Auszeichnung ab.
Gisela tritt regelmäßig als Liedpianistin u.a bei der Schubertiade Atzenbrugg, Junge Schubertiade Wien, Wiener Konzerthaus und Geburtshaus Hugo Wolf auf. Außerdem war sie 2013 und 2015 Stipendiatin der Oxford Residential Lieder Masterclass, wo sie die Möglichkeit hatte, im Rahmen des renommierten Lieder-Festivals im Holywell Music Room aufzutreten, und war 2016 Stipendiatin des Franz-Schubert-Instituts in Baden.
Seit 2017 hat sie einen Lehrauftrag an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien inne.