Die enge Verbundenheit der Geschwister Fanny und Felix Mendelssohn Bartholdy steht im Mittelpunkt dieses Konzertprogrammes.
Sie begegnen diesen außergewöhnlichen Menschen und entdecken die vielen Facetten dieser ungewöhnlichen Beziehung in Wort und Ton: Poetische, kuriose und spannende Briefe der beiden Geschwister, in Kombination mit ihren Kompositionen garantieren eine abwechslungsreiche Konzertstunde.
PROGRAMM
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Lied ohne Worte op. 19 Nr. 1
(Bearbeitung: F. Grützmacher)
Felix Mendelssohn Bartholdy
Lied ohne Worte op. 19 Nr. 2
Fanny Hensel (1805-1847)
Capriccio As-Dur
Felix Mendelssohn Bartholdy
Lied ohne Worte op. 19 Nr. 4
Felix Mendelssohn Bartholdy
Lied ohne Worte op. 19 Nr. 5
Fanny Hensel
Fantasia g-Moll
Felix Mendelssohn Bartholdy
Lied ohne Worte op. 19 Nr. 6
Felix Mendelssohn Bartholdy
Lied ohne Worte op. 109
Werke von Hildegard von Bingen (1098–1179), Francesca Caccini (1587–1640), Isabella Leonardo (1620–1704), Amy Beach (1867–1944), Kristina Vasiliauskaite (*1956), Eleanor Daley (*1955), Eva Ugalde (*1973) u.a. erklingen im Salzburger Dom, in dem Frauen bis 1847 nicht einmal singen durften....
Im Salzburger Dom haben bis Mitte des 19. Jahrhunderts nur Männer Musik gemacht: Die Oberstimmen wurden von Kapellknaben, Kastraten und Falsettisten gesungen, Frauen waren nicht erwünscht. Selbstverständlich war auch die Musik, die gesungen wurde, nicht von Komponistinnen. Erst 1847 lassen sich die ersten Sängerinnen im Domchor nachweisen. Wir freuen uns auf ein Konzert mit geistlicher Musik von Frauen mit einem der aufregendsten jungen Chöre Salzburgs!
Die Jugendkantorei am Salzburger Dom wurde 1987 ins Leben gerufen. Ab einem Alter von etwa 14 Jahren singen viele ehemalige Domkapellknaben und –mädchen in diesem Nachwuchschor der Dommusik. Seit 2001 leitet Gerrit Stadlbauer diesen Jugendchor.Zu den musikalischen Tätigkeiten zählen die Gestaltung festlicher Gottesdienste und Konzerte mit Chor-Orchesterwerken im Dom ebenso wie die Veranstaltung von Konzerten mit moderner Chormusik aller Stilrichtungen im In- und Ausland.
Die jährliche Singwoche in Fladnitz, Konzerte und Engagements im In- und Ausland sowie die Teilnahme an nationalen und internationalen Treffen der Pueri Cantores zählen zu den Highlights der Jugendkantorei. 2016 wurde der Chor zu Jungen Botschaftern der Mozartwege ernannt. 2017 gewann die Jugendkantorei das Österreichische Bundesjugendsingen in Graz und erhielt zudem den Sonderpreis für die beste Interpretation eines Pflichtliedes. Die letzten Chorreisen führten den Chor nach Paris, Barcelona, Györ, Verona und Florenz.
Gerrit Stadlbauer sammelte als Kapellknabe sowie als Mitglied der Jugendkantorei und des Domchores erste wichtige musikalische Erfahrungen am Salzburger Dom. Er studierte in Salzburg am Mozarteum Lehramt für Musikerziehung und Gesangspädagogik und erhielt Unterricht in Chorleitung bei Herbert Böck. Seit 2001 leitet er die Nachwuchschöre am Salzburger Dom. Er unterrichtet Chor, Musikerziehung und Biologie am erzbischöflichen Privatgymnasium Borromäum in Salzburg, ist gefragter Referent und Leiter von Fortbildungen, Chorseminaren und Singwochen. 2019 wurde er für besondere Leistungen im Bereich Musikerziehung mit dem Music Teacher Award ausgezeichnet.
Alessandro Villalva (Klavier) und das Orchesterprojekt 2021 – Leitung: Wolfgang Danzmayr und Alexandra Helldorff – interpretieren Werke von Louise Adolpha Le Beau (1850–1927), Mel Bonis (1858–1937), Fanny Hensel (1805–1847), Anna Amalie von Sachsen-Weimar-Eisenach (1739–1807), Angela Tröndle (*1983) u.a.
"Ich kann ihnen versichern, dass meine Fantasie nie besser begleitet worden ist" schrieb Louise Adolpha LeBeau in ihren Lebenserinnerungen über eine Aufführung ihrer Klavierphantasie am Salzburger Mozarteum im Jahr 1884 – Im Orchester des Mozarteums saßen damals schon Geigerinnen! Im Konzert erklingt diese "ungemein wirkungsvolle" – wie ein Kritiker damals schrieb – aber sehr schwierige Klavierphantasie mit Orchester nach fast 140 Jahren wieder in Salzburg. Der erste Teil des Konzerts steht im Zeichen Johann Wolfgang von Goethes: Die Ouvertüre zu Singspiel Erwin und Elmire nach einem Text des Dichterfürsten von Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach (der Namensgeberin der kostbaren Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar) komponiert und Lieder von Fanny Hensel, Annette von Droste-Hüllshoff, Elise Müller, Helene Liebmann u.a nach seinen Texten, bearbeitet für Singstimme und Orchester von Wolfgang Danzmayr, werden musiziert. Nach der Pause widmet sich das Orchesterprojekt 21 wieder originalen Orchester-kompositionen von Frauen: Die Komponsition Pandora I und II – Ihr von Morgen von Àngela Tröndle sowie ein Danse sacrée der französischen Komponistin Mel Bonis führen zum Höhepunkt des Abends, der schon erwähnten Klavierphantasie op. 25 von Louise Adolpha Le Beau.
Anna Ryabenkaya (Sopran), Tamara Nüßl (Mezzosopran) und Alessandro Villalva (Klavier), die Solisten des Abends, wurden aus den besten Studenten der Musikuniversität Mozarteum ausgewählt. Das Orchesterprojekt wurde 2003 von Veronika und Wolfgang Danzmayr gegründet. Dessen Ziel ist ein generationen-übergreifendes und gemeinsames Musizieren von qualifizierten Amateur-musiker*innen jeglichen Alters und professionellen Musiker*innen zur Erarbeitung von Orchestermusik aller Stile inklusive Auftragskompositionen. Von-einander-Lernen ist der pädagogische Kerngedanke, der die Orchesterprojekt-Musiker*innen mit jedem neuen Projekt immer wieder zu einer Einheit mit guter Qualität des Musizierens und hohem Grad an Musizierfreude zusammenwachsen lässt. Aufgrund von ungebrochenem Interesse konnten seit der Gründung 43 Projekte mit teilweise mehreren Aufführungen realisiert werden. (www.orchesterprojekt.at)