Wei-Ping Lin (Violine), Christoph Hofer (Akkordeon) und Sonja Leipold (Cembalo) interpretieren Werke von Sofia Gubaidulina (*1931), Sophie-Carmen Eckhart-Gramattè (1899−1974), Luna Alcalay (1928-2012), Adriana Hölszky (*1953) u. a.
Moderation: Dr. Monika Voithofer
Im August 1922 gründete eine internationale Gruppe zeitgenössischer Komponist*innen (darunter Béla Bartók, Paul Hindemith, Arthur Honegger, Zoltán Kodály, Darius Milhaud, Ethel Smyth und Anton Webern) in Salzburg die Internationale Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) zu gründen.
Dieses Konzert findet in Kooperation mit der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik - Sektion Österreich am Vorabend der Tagung Wegzeichen Neue Musik. Salzburg und die musikalische Zeitgenosssen*innenschaft statt, die vom 20.4. bis 22. 4. 2022 vom Department für Musikwissenschaft an der Universität Mozarteum veranstaltet wird. Es ist der Auftakt für mehrere Konzerte in den FRAUENSTIMMEN, in denen wir anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Gründung der IGNM 2022 die Musik der weiblichen Mitglieder der IGNM in den Mittelpunkt stellen werden.
Wei-Ping Lin wurde 1973 in Taiwan geboren. Nach einer erfolgreichen Karriere in der musikalischen Sportjugend ihres Geburtslandes Taiwan, wo sie verschiedene nationale Violinwettbewerbe für sich entscheiden konnte, übersiedelte sie im Alter von 15 Jahren nach Wien, um dort an der Universität für Musik und darstellende Kunst ihr Geigenstudium (bei Josef Sivo, Dora Schwarzberg, Yair Kless) fortzusetzen.
In letzter Zeit konzentriert sich Wei-Ping Lin auf die Interpretation neuer Musik sowie jener aus dem ausgehenden letzten Jahrhundert. Zudem hat Wei-Ping Lin seit 1998 die Position einer Konzertmeisterin im RSO Wien inne.
Christoph Hofer wurde 1974 in Villach geboren. Nach der Matura studierte er Instrumentalpädagogik am Kärntner Landeskonservatorium und an der Grazer Musikuniversität.
Er trat u.a. bei Wien modern, Festwochen Gmunden und bei der Freien Akademie Feldkirchen auf und arbeitete mit namhaften Ensembles wie u.a. dem Ensemble aoide, Ensemble plattypus, Hortus musicus, Musikfabrik Süd, Carinthia Saxofonquartett.
Christoph Hofer wurde Preisträger des „Club Carinthia Musikpreises 2003“ und Kärntner Vertreter beim grenzüberschreitenden Drau/drava – Projekt 2006, welches durch Südtirol, Österreich, Slowenien und Kroatien führte.
2007 erhielt Christoph Hofer das Landesmusikstipendium und realisierte damit das Projekt „Akkordeon plus“. Seit 2008 führt er eine intensive Zusammenarbeit mit Sonja Leipold (Cembalo) im Duo Ovocutters. Das Duo wurde u.a. mit dem New Austrian Sound of Music – Förderstipendium ausgezeichnet.
Sonja Leipold ist international tätige Interpretin für zeitgenössische Musik, leitet seit 2019 die IGNM Österreich und hält als solche die künstlerischen und organisatorischen Fäden zusammen. Als Cembalistin widmet sie sich vor allem der zeitgenössischen, barocken und selten gehörten Musik. Seit ihrer Studienzeit gastiert sie mit ihren eigenen Ensembleprojekten, als Solistin und gefragte continuo-Spielerin regelmäßig auf renommierten Podien für zeitgenössische und alte Musik, darunter Konzerthaus, Radiokulturhaus und Musikverein Wien, Wien Modern, Theater an der Wien, musikprotokoll Graz, Carinthischer Sommer, Donaufestwochen Strudengau, Innsbrucker Festwochen, ACF London, Harpsichord Festival Tallinn, Peking May Festival, Royal Music Festival Stockholm, Qarajew Festival Aserbaidschan, November Music Days Niederlande, Été musical du Bergerac, Music tribune Opatija, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Kammermusikpodium der Philharmonie/Rundfunkchor Berlin, Muzyka Dawna Warschau, Geiger Festival Göteborg, Posener Frühling Poznan, Odessa Classics, Toblacher Festwochen, Stanislavsky Theatre Moskau, Nationaloper Athen, Hwakang Arts Taipei u.v.am. Ihr besondere Interesse gilt dem Cembalo in der zeitgenössischen Musik.
Als Mitglied der Ensembles "duo ovocutters" und "airborne extended" sowie als Solistin arbeitet sie eng mit heutigen KomponistInnen zusammen, in den letzten Jahren entstanden so weit mehr als 100 Auftragswerke mit Aufführungen bei Festivals in über 30 Ländern. Ihr Ensemble "les roses sauvages" widmet sich dem Thema "Frauen als Komponistinnen in der Barockzeit". Diese vielseitige künstlerische Tätigkeit fand Niederschlag in CD, Film- und Radioproduktionen: Im Im Herbst 2017 erfolgte der weltweite Kinostart des Filmes "LICHT" über Maria Theresia Paradis (Regie: Barbara Albert) zu dem Sonja Leipold die solistische Filmmusik beitrug und das gesamte Solo- und Vokalwerk dieser Komponistin einspielte. Darüber hinaus trat sie als Solistin mit den Wiener Symphonikern und dem Wiener Kammerorchester in Erscheinung, und ist Gast bei Klangkörpern wie Barockensemble der Wiener Symphoniker, MusikFabrikSüd, reconsil, dolce risonanza, Capella Leopoldina und vielen anderen. Seit 2015 unterrichtet Sonja Leipold an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Sie ist Präsidentin IGNM Österreich.
Monika Voithofer studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Graz und Wien. Ihr Masterstudium schloss sie an der Kunstuniversität Graz mit einer mit dem Genderpreis der KUG ausgezeichneten Arbeit zur Rolle von Komponistinnen und Musikerinnen in der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik ab.
Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Arbeit liegen vor allem im Bereich der Musikästhetik, (musikalischen) Avantgarden des 20. Jahrhunderts und zeitgenössischen Kunstformen des 21. Jahrhunderts. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (Univ.-Ass. Postdoc) am Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien und zudem als freie Kulturjournalistin tätig.