Verfemte Komponistinnen (31. Mai 2017):  Texte

 

ROSY WERTHEIM

 

I. La Danse des Dieux

J’avais mis toute mon âme dans une

chanson que j’ai chantée aux hommes.

Et ils ont ri!

J’ai pris mon luth. Je suis allée

m’asseoir au sommet d’une montagne

et j’ai chanté la chanson que les

hommesn’avaient pas comprise.

Le soleil se couchait au rhythme de

ma chanson.

Les dieux ont dansé sur les nuages

rougesqui flottaient dans le ciel.

 

 

II. Les deux Flûtes

Un soir, que je respirais le parfum des

fleurs le vent m’apporta la chanson

d’une flûte lointaine.

Pour lui repondre j’ai coupé une branche

de saule.

Et la chanson de ma flute berca la

nuit charmeé.

Depuis ce jour là, tous les jours à

l’heure où la campagne s’endort

les oiseaux entendent se repondre,

deux oiseaux inconnus dont ils

comprennent cependant la langage.

 

 

III. Sur les bords du Jo-Jeh

Des jeunes filles cueillent des

nenuphares sur les bords du Jo-Jeh.

Par mille bambous elles interpellent

et se cachent en riant.

L’eau reflechit leurs belles robes

qui parfument la brise.

Des cavaliers passent entre les saules

de la rive. Un des cheveaux hennit.

Son maître regarde en vain de tôus

cotés – puis s’éloigne.

Une des jeunes filles laisse tomber ses

nenuphares et comprime son cœur, qui

bat a grands coups.

 

 

 

VALLY WEIGL

Along the Moving Darkness

 

Along Out of the Dark

(John Bannister Tabb)

Out of the dark a shadow – then a spark.

Out of the cloud a silence – then a lark.

Out of the heart a rapture – then a pain.

Out of the cold, dead ashes – life again.

 

When I am dead, my dearest

(Christina Georgina Rosetti)

When I am dead, my dearest, sing

no sad songs for me;

Plant thou no roses at my head

Nor shady cypress tree.

Be the green grass above me

With showers and dewdrops wet –

And if Thou wilt, remember

And if Thou wilt, forget.

I shall not see the shadows,

I shall not feel the rain,

I cannot hear the nightingale

singing as if in pain.

And dreaming through the twilight

That doth not rise nor set

Hap’ly I may remember

And hap’ly may forget.

 

The Blackbird (Humbert Wolfe)

In the far corner close by the swings

every morning a blackbird sings.

The bill’s so yellow, his coat so black,

that he makes a fellow whistle back.

Ann, my daughter, thinks that he

sings for us two especially.

 

Epitaph (Chard Powers Smith)

Along the wind and beyond the wind,

along the moving darkness and beyond,

Beyond the storms, along the

movingstars,

along the moving spaces and beyond

the silent spaces I sing on for ever.

 

 

 

I. Der Tanz der Götter

Ich habe meine ganze Seele in ein Lied gelegt, das ich den Menschen vorgesungen habe. Und sie haben gelacht.

Ich habe meine Laute genommen. Ich bin gegangen, um mich auf den Gipfel eines Berges zu setzen

und ich habe das Lied gesungen, das die Menschen nicht verstanden haben.

Die Sonne ist sich im Rhythmus meines Liedes untergegangen.

Die Götter haben auf den roten Wolken getanzt, die am Himmel geschwebt sind.

 

II. Die zwei Flöten

Eines Abends, als ich den Duft der Blumen einatmete,

brachte mir der Wind das Lied einer weit entfernten Flöte.

Um ihr zu antworten, brach ich einen Zweig von einer Weide.

Und das Lied meiner Flöte wiegte die verzauberte Nacht.

Seit diesem Tag, alle Tage, zur Stunde wenn das Land einschläft,

hören die Vögel die Antwort,

zwei unbekannte Vögel, deren Sprache sie jedoch verstehen.

 

III. An den Ufern des Jo-Jeh

Die jungen Mädchen pflücken Teichrosen am Ufer des Jo-Jeh.

Hinter tausend Bambusstäben befragen sie sich und sie verstecken sich lachend.

Das Wasser spiegelt ihre schönen Kleider, die den Wind parfümieren.

Die Kavaliere spazieren unter den Weiden am Ufer. Eines der Pferde wiehert.

Ihr Meister schaut umsonst nach allen Seiten, dann entfernt er sich.

Eines der jungen Mädchen lässt ihre Teichrosen fallen und presst ihre Hände auf ihr Herz, das hart schlägt.

 

 

Aus der Dunkelheit

Aus der Dunkelheit ein Schatten – dann ein Funken

Aus der Dunkelheit eine Stille – dann eine Lerche

Aus dem Herzen ein Entzücken – dann ein Schmerz

Aus der kalten, toten Asche wieder Leben.

 

Wenn ich tot bin, mein Liebster

Wenn ich tot bin, mein Liebster, sing keine traurigen Lieder;

Pflanz’ weder Rosen bei meinem Kopf, noch eine schattige Zypresse.

Es sei das grüne Grass über mir von Regen und Tautropfen nass –

Und wenn du willst, erinnere Dich,

Und wenn du willst, vergiss.

Ich werde die Schatten nicht sehen,

Ich werde den Regen nicht fühlen,

Ich kann die Nachtigall nicht hören, die schmerzvoll singt.

Und träumend im Zwielicht, das weder auf- noch untergeht,

Glücklich werde ich mich vielleicht erinnern,

Und glücklich vielleicht vergessen.

 

Die Amsel

In der am weitesten entfernten Ecke nahe bei den Schaukeln singt jeden Morgen eine Amsel.

Der Schnabel ist so gelb, ihr Mantel so schwarz, dass man zurückpfeifen möchte.

Ann, meine Tochter, denkt dass sie vor allem für uns zwei singt.

 

Grabschrift

 Entlang des Windes und jenseits des Windes,

entlang der bewegten Dunkelheit und darüber hinaus,

Jenseits der Stürme, und längs der sich bewegenden Sterne,

Entlang der sich bewegenden Räume

und jenseits der stillen Räume singe ich immerdar.