Samstag, 20. April 2024, 19.30 Uhr,
Kardinal-Schwarzenberg-Saal, Kapitelplatz 3, 5020 Salzburg
DUO OVOCUTTERS:
Sonja Leipold (Cembalo)
Christoph Hofer (Akkordeon)
Sonja Leipold (Cembalo) und Christoph Hofer (Akkordeon) interpretieren Werke von Elisabeth Harnik (*1970, Graz), Sylvie Lacroix (*1959, Lyon/ Österreich), Monika Szpyrka (*1993, Krakau), Lee Hope (*1953, Kanada), Marianne Martinez (1744–1812, Wien) u.a.
Mit dem Cembalo als oft verkanntem, in der alten Musik wieder etabliertem Instrument, das sich langsam, aber stetig seinen Platz in der zeitgenössischen Musikwelt erobert, und dem Akkordeon als universalem Underdog, das überall von Klassik über die Moderne bis zum Jazz eingesetzt und doch nirgends etabliert, sondern eher geduldet ist, treffen zwei Instrumente aufeinander, die in Ursprung, Klangerzeugung und Ästhetik unterschiedlicher nicht sein könnten und sich gerade darum wunderbar ergänzen und kontrastieren. Die Verschmelzung der so gegensätzlichen Klangqualitäten gibt KomponistInnen wie InterpretInnen Raum zum Experimentieren und eröffnet dem Publikum ungewohnte faszinierende Klangwelten.
Duo ovocutters widmet sich der ebenso ungewöhnlichen wie inspirierenden Kombination von Akkordeon und Cembalo und der spannenden, ausdrucksstarken Literatur für diese Besetzung. Das mehrfach ausgezeichnete Duo schöpft aus dem großen Fundus reizvoller, selten gehörter Werke für zwei Tasteninstrumente aus vergangenen Zeiten - ganz besonders aber aus der Musik von heute und morgen. Um den heutigen Musikentwicklungen in unserem engeren und weiteren Lebensraum nachzuspüren werden regelmäßig Kompositionsaufträge vergeben. In enger Zusammenarbeit mit jungen und renommierten KomponistInnen aus Österreich und ganz Europa entsteht so laufend neue Musik: experimentell, eigenwillig, humorvoll-verspielt, nachdenklich-geheimnisvoll-still, neu und neugierig, unhörbar und durchsichtig, ungewohnt-grenzwertig, mitreißend und schwer vermittelbar....
Sonja Leipold widmet sich als Cembalistin vor allem der zeitgenössischen, barocken und selten gehörten Musik. Seit ihrer Studienzeit - Querflöte & Klavier am Mozarteum, Cembalo an der Musikuniversität Wien- gastiert sie als gefragte Kammermusikerin und Solistin regelmäßig auf renommierten Podien in Europa, Nordamerika und Asien. Ein künstlerisches Hautaugenmerk legt die vielseitige Cembalistin auf die kreative Weiterentwicklung des zeitgenössischen Cembalorepertoires. In inspirierender Zusammenarbeit mit heutigen KomponistInnen aus aller Welt entsteht so laufend neueste Musik, mit Aufführungen bei Festivals in bislang mehr als 30 Ländern, u.a. mit ihren Ensemble airborne extended und duo ovocutters. Weitere Zeugnisse ihrer vielfältigen künstlerischen Tätigkeit sind die Mitwirkung beim Film „Licht“ (ORF/ARTE 2017) u.a. mit der Gesamteinspielung des Vokal- und Solowerks der Komponistin Maria Theresia Paradis, sowie regelmäßige Engagements bei Klangkörpern wie Bach Consort Wien, capella leopoldina, Wiener Symphoniker, Wiener Kammerorchester, RSO Wien, Tonkünstler, Phace, Reconsil, Schallfeld. In der Saison 2023/24 gastiert sie erstmals als Solistin in der Wiener Staatsoper. Ihre Erfahrungen gibt die Künstlerin als Dozentin für zeitgenössische Cembalomusik an internationalen Universitäten weiter, als Korrepetitorin blickt sie auf interessante Zusammenarbeit mit Emma Kirkby, Barthold Kuijken und Nikolaus Harnoncourt zurück. Seit 2015 unterrichtet sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, und seit 2019 ist sie Präsidentin im Team der IGNM Österreich.
Christoph Hofer begann seine Ausbildung am Akkordeon im Alter von 9 Jahren in Villach. Nach der Matura studierte er Instrumentalpädagogik am Kärntner Landeskonservatorium bei Mika Väyrynen und Roman Pechmann und an der Grazer Musikuniversität bei James Crabb und Geir Draugsvoll. Ergänzt wurden die Studien durch ein Gastsemester an der Musikhochschule in Trossingen bei Prof. Hugo Noth und zahlreiche Kurse im In- und Ausland, unter anderem bei Margit Kern, Klaus Paier, Mie Miki und Matti Rantanen. Auftritte u.a. in der Alten Schmiede in Wien, beim Carinthischen Sommer und bei den Festwochen Gmunden. 2013 wirkte er im Rahmen des Festivals "World New Music Days" bei einer Opernproduktion von Wien Modern mit. Zusammenarbeit mit namhaften Ensembles wie dem Ensemble kreativ, Hortus musicus, Musikfabrik Süd, Carinthia Saxofonquartett, Ensemble Aoide u. KünstlerInnen wie Ellen Martin (Sopran) und anderen. Spartenübergreifende Projekte mit dem Tanzensemble Skunk, der Tänzerin Anna Hein (Die Schwimmerin - Josef Winkler), "Viel o Sophie" - Jandl-Abend mit Dietmar Pickl u.v.m. Preisträger des "Club Carinthia Musikpreises 2003" und Kärntner Vertreter beim grenzüberschreitenden Drau/Drava-Projekt, welches durch Südtirol, Österreich, Slowenien und Kroatien führte. 2007 erhielt Christoph Hofer das Landesmusikstipendium und realisierte damit das Projekt "Akkordeon plus". Sein musikalisches Schaffen fand Niederschlag in etlichen Rundfunksendungen, u.a. in einem Solo-Portrait in der Sendung "Zeitton" in Ö1.