Samstag, 9. November 2024, 18:00 Uhr,
Kardinal-Schwarzenberg-Saal, Kapitelplatz 3, 5020 Salzburg
In Erinnerung an die Reichspogromnacht vor 86 Jahren
Ensemble REIHE Zykan+ interpretiert Musik
von Elfi Aichinger, Lera Auerbach, Henriette Bosmans, Fanny Hensel,
Ilse Weber/Michael Mautner u. a.
Dirigent: Michael Mautner
Moderation/Dramaturgie: Irene Suchy
Zahlreiche Karrieren von Komponistinnen haben in der NS-Zeit durch Vertreibung, Ermordung und Ignoranz massive Einschnitte bis zur Vernichtung und Auslöschung erfahren: die Kinderlied-Komponistin und Jugendbuch-Autorin Ilse Weber ist eine der prominentesten, sie ging mit dem Kindertransport aus dem KZ Theresienstadt in die Gaskammern in Auschwitz. Durch die Recherche ihres Œuvres und die Neufassung ihrer nur skizzierten Melodien entstand ein neues Werk. Um ihrer Bedeutung gerecht zu werden, mit dem Ziel einer dramaturgischen Einheit, hat der Komponist Michael Mautner die Motive aus den Partituren komponierend-arrangierend zusammengeführt.
„Fannys wunderbare Musik, die dich so ergreift und die du nie greifen kannst, hat viele Möglichkeiten der Klangwerdung. Wäre es immer derselbe 'Trick', könnte man wohl ein analytisches Raffinement entwickeln, sie doch zu packen. Aber sie entzieht sich durch die Variabilität ihrer schöpferischen Potenz.“– Diether de la Motte. Die Gartenlieder von Fanny Hensel sowie Cello-Klavier-Werke von Lera Auerbach und von Henriette Bosmans – die die NS Zeit in Holland überlebte – ergänzen das Programm. Highlight ist eine neue Komposition auf Poesie Ingeborg Bachmanns von Elfi Aichinger: „Ich“.
In Kooperation mit maezenatentum.at, gefördert vom Nationalfonds der Republik Österreich und dem BMKOES.
REIHE Zykan+ (c) Karin Gruber
Das 2020 von Irene Suchy und Michael Mautner gegründete Vokal- und Instrumentalensemble REIHE Zykan + widmet sich, neben dem diesbezüglichen Repertoire der Moderne auch einem Aspekt, der in der zeitgenössischen Musiklandschaft unterbelichtet ist: dem Humor, der Satire. Ausgehend von Werken des Namenspatrons Otto M. Zykan und seines Umfeldes wird dem „Schmäh als ästhetische Strategie“, wie es Irene Suchy formuliert, angemessen Rechnung getragen. Zum Beispiel: 2020 hat das Ensemble das Programm „Sprach- Gesangs- und Instrumentalmaßnahmen zum Beethoven Jahr“ entwickelt, das den den Jahresregenten respektvoll aber nicht devot aus bislang wenig beachteten Perspektiven beleuchtet. Die Premiere beim Wiener Kultursommer 2020 war bei dem breiten Publikum außergewöhnlich erfolgreich. Maßnahmen, die dem Ensemble neben der Programmgestaltung ein neues und eigenständiges Profil geben, sind
REIHE Zykan + sind: